Etwa 35% der Fläche Bayerns sind mit Wald bewaldet, in der nördlichen Oberpflanz sogar über 40%. Dieser Wald ist durch verschiedene Faktoren bedroht. So besteht er zu einem großen Teil aus Fichten, die z.B. besonders anfällig sind für Borkenkäferbefall oder Spitzenbruch bei Feuchtschnee. Ein Mischbestand kann derartigen Problemen mehr entgegensetzen. Deshalb läuft in allen Forstbetrieben derzeit der „Waldumbau“, also die Umgestaltung der Bestände weg von Fichten-Monokulturen hin zu Mischwäldern, in denen unter anderem wertvolle Laubbäume wie der Bergahorn wachsen.
Diese und andere Fakten brachte FA Sebastian Höllerer den Schülern der 10. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Neustadt a.d. Waldnaab nahe. Die 37 Schülerinnen und Schüler, die von OStRin Evi Schuller und OStR Dr. Frank Uhl begleitet wurden, setzten die Tradition der Zusammenarbeit des Gymnasiums mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaften und Forsten Weiden fort. Seit einem Jahrzehnt fahren die Jugendlichen in der „Woche der Nachhaltigkeit“ in den Bereich des Fortsamtes Floß, Flossenbürg und Waldthurn und erledigen dort Arbeiten im Wald.
Dieses Jahr galt es für die Schülerinnen und Schüler neue Erfahrungen zu sammeln. Anstatt wie die letzten Jahre Bäume zu pflanzen, wurden dieses Jahr im Gemeindewald von Floß bei Kühbach Wildlinge des Bergahorns geerntet. Dabei versteht man unter einem Wildling einen wenige Monate alten Baum, der in der Nähe seiner Elternpflanzen keimt, dann ausgegraben und eingetopft wird. Da nur Jungpflanzen besonders geeigneter Pflanzen geerntet werden und diese auch noch an die Bedingungen in unseren heimischen Wäldern angepasst sind, entstehen so Setzlinge von besonders guter Qualität. Da die Jungbäume in dem sehr jungen Ahorn-Bestand keine Chance  zum Überleben hätten, gewinnt man mit etwas Aufwand Pflanzen, die man im Folgejahr an anderen Stellen des Gemeindewaldes pflanzen kann, ohne den Wald zu schädigen. Nach kurzer Anweisung durch Herrn Höllerer mit fachkundiger Unterstützung durch Sigi Schell machten sich die Schüler daran, die Bäumchen aus dem Erdreich zu holen und dann in Töpfen wieder einzupflanzen. Das von Herrn Höllerer gesetzte Ziel von 1000 gewonnen Setzlingen konnte übertroffen werden. Neben den Wildlingen von Bergahorn wurden auch solche von Eiche und Tanne geerntet.
Der Bürgermeister von Floß, Herr Robert Lindner, besuchte die Forststelle, beobachtete den Arbeitsfortschritt und bedankte sich nach getaner Arbeit bei Schülern, Lehrkräften und FA Höllerer mit einer zünftigen Brotzeit. Er freut sich darauf, die fleißigen Helfer auch nächstes Jahr wieder im Gemeindewald begrüßen zu dürfen.

Schüler arbeiten für die Zukunft unseres Waldes

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